Donnerstag, 21. Dezember 2017

Rückblick: Weihnachtsfeier Andrè's Alte Fähre, 20.12.2017



Zur gemütlichen Weihnachtsfeier traf sich Slow Food Bochum am 20.12.2017 in „André’s Alter Fähre“ in Stiepel an der Ruhr. André Vordenbäumen vom Wittener Lokal „André’s 1726“ hat das traditionsreiche Ausflugslokal am Stiepeler Ruhrufer übernommen und in einjähriger Umbauzeit zu einem schmucken Landhaus mit durchaus anspruchsvoller Küche umgebaut. Seit Herbst 2017 hat es geöffnet, und so lag es auf der Hand, es einmal für Slow Food auszuprobieren. Spannend wird es zu sehen, wie das neue Konzept auch im Sommer funktioniert oder ob das Publikum an dieser pittoresken Stelle mit Aussicht auf Burg Blankenstein am gegenüberliegenden Ruhrufer nicht doch einen eher volkstümlichen Biergarten erwartet.





Mit dem Weihnachtsmenü waren die Slowfoodies weitgehend zufrieden. Nach einem Vorspeisenpotpourri, bestehend aus Salaten mit Gänsebrust und Rindfleisch und einigen Miniaturen im Glas, hatte jeder die Wahl zwischen

48 Stunden confierter Nacken vom Bunten Bentheimer / Gewürzjus / Rahmwirsing / Haselnussspätzle

Knusperschnitzel und  Ragout vom Hirsch / Topinambur / Rosenkohl / Birne

Gessingham Gänsebraten / Brust und Keule / Rotkraut / Kartoffelknödel / Safranbirne / Maronen



Zum Nachtisch gab es Waffeln mit Backpflaumen, Crème brulée, Mousse au chocolat und Orangenfilets.

Montag, 6. November 2017

Rückblick: Besuch im türkischen Restaurant "Gurme", 3.11.2017


Am Freitag, den 3.11.2017. besuchte Slow Food Bochum das türkische Restaurant „Gurme“ in Altenbochum auf der Wittener Straße. 15 Slowfoodies genossen die feine türkische Küche, die die Bruder Baris und Sabri Aslan anbieten. Als erstes gab es eine gemischte Vorspeisenplatte, die jeweils gemeinsam für 4 Personen serviert wurde. Das Hauptgericht konnte jeder à la carte wählen, und zum Schluss gab es wieder ein gemeinsames Dessert. Das bestand aus einer besonderen Spezialität: Blätterteigtaschen, die mit einer Pistaziencrème gefüllt waren.

Es war ein lockerer, geselliger Abend mit hervorragendem Essen, das dem prgrammatischen Namen des Restaurants alle Ehre machte. „Gurme“ ist nämlich die türkische Lehnwortvariante des französischen „Gourmet“.














Montag, 9. Oktober 2017

Rückblick: Kulinarische Lesung in der Buchhandlung Mirhoff & Fischer, 5.10.2017



„Das war aber eine schöne Veranstaltung!“ – So oder so ähnlich lauteten die spontanen Reaktionen der knapp 30 Zuhörer nach der literarischen Lesung in dem kleinen Ehrenfelder Buchladen. Und das mit Recht.

Nach der Begrüßung durch Johannes Fischer (re.) stellte Dieter Wagner (li.) kurz Geschichte und Philosophie von Slowfood vor. Dabei kritisierte er die nach Lebensmittelskandalen übliche öffentliche Debatte, die das Thema Lebensmittelproduktion auf das Thema Gesundheit reduziert. Diese kann, wie zuletzt der FIPRONIL-Skandal gezeigt hat, durch die großindustrielle Produktion nicht gewährleistet werden, obschon die Gesundheit der Verbraucher doch eine absolute Voraussetzung sein sollte.

Was aber in dieser öffentlichen Debatte viel zu kurz kommt, ist die Freude am leckeren Essen, die Neugier auf unbekannte Speisen, die sinnliche Lust beim Erfahren von Geschmackserlebnissen. Aber zum Glück gibt es wackere Verteidiger guter Esskultur – und etliche Schriftsteller gehören dazu.


An diesem Abend wurde aus drei Büchern vorgelesen und Veronika Nickl vom Bochumer Schauspielhaus machte dies auf bezaubernde Art. Sie zauberte das erotische Fluidum, das bei der Beschreibung von Geschmacksbeglückung durch Essen entstehen kann, wunderbar aus den Texten hervor. Aber der Reihe nach:

Nach der verbalen Begrüßung gab es zum Einstieg – sozusagen als „Prolog“ – regionale Tomaten mit Fleur de Sel, Pfeffer und mildem Olivenöl, angerichtet von Katrin und Dieter. Danach las Frau Nickl aus J. Ryan Stradals Roman „Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens“, in dem die Tomate an einer Stelle eine nicht unwesentliche Rolle spielt.


Weiter ging es, um im Bild zu bleiben, mit der „Exposition“: Es gab leckere von Wiebke zubereitete vegetarische Lasagne mit Quinoa-Paste, Pilzen, Zucchini, Hüttenkäse, Spinat, Mozzarella & Parmesan. Auch dieses Gericht wird in dem Roman von J. Ryan Stradal erwähnt.

Nach genüsslichem kollektiven speisen folgte der nächste Text. Es war ein längerer Auszug aus dem Buch von Marie Ndiaye: „Die Chefin. Roman einer Köchin“. Die in dieser Erzählung enthaltene sinnliche (Essens-)Lust brachte Veronika Nickl ganz wunderbar rüber.

Dieser Textpassage folgte (und entsprach) – sozusagen als zentrales „Drama“ – eine ‚Herbstrolle‘, gefüllt mit Kürbis in Pflaumenchutney, fermentiertem Tofu, Glasnudeln, Koriander & Thai-Basilikum mit Habanero Sojadip. Gefertigt von Katrin und sehr lecker.

Der abschließende Text, den Frau Nickl las, stammte aus dem Roman von Kim Thúy „Der Geschmack der Sehnsucht“. Der Text endete mit einem vietnamesischen Kinderlied, das den Zuhöreren via Youtube auch akustisch zu Gehör gebracht wurde. Der Gesang leitete über zu einem schmackhaften von Dieter produzierten Dessert, das sozusagen den „Epilog“ darstellte. Es handelte sich um ein Birnen-Kaffee-Crumble mit Weißwein, Vanille, Birnenbrand, Honig & Kaffee.

Und weil der Abend sich so genussvoll gestaltete, zog er sich hin bis nach 23 Uhr. Wenn das kein gutes Zeichen ist…
 Text:Dieter Wagner. Fotos: Wiebke Rieck, Katrin Manzke







Samstag, 30. September 2017

Rückblick: Panhasfest, 29.9.2017


Panhas am Stand von Diergardts

Panhas statt Butterbrot. Eigentlich wollte Slow Food Bochum am heutigen Freitag den „Tag des Butterbrotes“ begehen und hatte einen Bäckermeister eingeladen, der seine Brotsorten vorstellen sollte. Doch es hatten sich nur so wenige Teilnehmer angemeldet, dass der gute Mann absagte. Also beschloss der harte Kern der Slowfoodies, kurzerhand das Panhasfest in Hattingen zu besuchen. Auf dieser herbstlichen Version des Kulinarischen Altstadtmarktes auf dem St.-Georgs-Kirchplatz erklärte Friedel Diergardt von Diergardts Kühler Grund den wissbegierigen Feinschmeckern, was Panhas ist. Dazu wird die Flüssigkeit, die beim Brühen von Wurst entsteht und in die sich der Inhalt von dabei geplatzten Würsten ergossen hat, eingekocht und mit Getreideprodukten gebunden. Im westfälischen Ruhrgebiet macht man das mit Graupen, im rheinischen mit Buchweizenmehl oder -grütze. Die Masse wird in Scheiben geschnitten und gegrillt oder gebraten. Befindet sich in der Brühe mehr Leberwurst, wird der Panhas hell, ist es mehr Blutwurst, wird er dunkel.

Friedel Diergardt und die Slowfoodies

Diergardts Panhas wird nach altem Hausrezept mit gerösteten Graupen hergestellt und schmeckte mit Meerettichcréme, Preiselbeern und Bratkartoffeln herrlich. Bis Sonntag (1.10.2017) ist noch Zeit, auf dem Panhasfest am Stand von Eggers z.B. welchen aus Buchweizen zu probieren.


 Lecker Nachtisch: Mascarponecrème
mit Zwetschgen und Crumble

 Als Aperitif ein Rosé auf dem parallel zum Panhasfest
laufenden Französischen Gourmetmarkt.

Freitag, 1. September 2017

Rückblick: Besuch der Ausstellung "Essen außer Haus" im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte




Den Convivien-Besuch des Museums für Kunst und Kulturgeschichte am 27. August 2017 könnte man als reizenden Familienausflug bezeichnen. Immerhin fünf Slowfoodies trafen sich in der Bochumer Nachbarstadt, um die Ausstellung „Essen außer Haus“ zu besuchen. In drei Dortmunder Museen läuft die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kochbuchmuseum kuratierte Ausstellung seit Frühjahr 2017. Im Hoesch-Museum ist sie bereits ausgelaufen, im Museum für Kunst und Kulturgeschichte läuft sie nach bis zum 1. Oktober, im Brauerei-Museum noch bis Weihnachten 2017.

Die kleine Exponate-Auswahl von Reisebestecken, Kochgeräten und Kochbüchern ermöglichte eine amüsanten Einblick in die Kulturgeschichte des Kochens und Essens in der jüngeren Geschichte und verdeutlichte, wie sehr sich die Essgewohnheiten in den letzten 100 Jahren verändert haben und sich vom häuslichen Herd und Küchentisch nach draußen verlagert hat. Da lag es auf der Hand, dass der Museumsbesuch mit einem Ausflug an den Phoenixsee gekrönt wurde, um sich bei strahlendem Sonnenschein außer Haus in der Kult-Pommesbude „Wurst mit Soße“ an Pommes mit Trüffelsauce zu laben.
Fotos: Manfred Vorbrugg/ Peter Krauskopf (1)